Verleihung des Sozialpreises 2021
11.07.2021
Diesjährige Preisträgerin ist Nicole Jacoby. Die letztjährige Tutorin wird ausgezeichnet für selbstloses Engagement und ihren Einsatz für Ihre Mitschüler in Pandemiezeiten. Sie arbeitet zudem seit mehreren Jahren in der SMV mit.
Unsere Schülersprecherin Verena Eder hielt die Laudatio, welche hier wiedergegeben wird:
Als ich vor ein paar Tagen überlegt habe, was ich hier heute sagen möchte, habe ich mich an die letzten Jahre zurückerinnert, in denen der Sozialpreis noch im Rahmen des Schulverfassungstages verliehen wurde. Dabei isst mir bewusst geworden, dass ich mir über den Sozialpreis an sich eigentlich nie wirklich Gedanken gemacht habe. Die einfachste Frage im Zusammenhang mit diesem Preis habe ich mir nämlich aus welchen Gründen auch immer noch nie gestellt… Warum gibt es ihn denn überhaupt? Warum ist der Sozialpreis an unserer Schule so wichtig, dass seine Verleihung normalerweise sogar zusammen mit der Schulverfassung stattfindet und mittlerweile eine jährliche Tradition am LGW ist? Natürlich, es gibt einen Grund, der auf der Hand liegt. Schüler oder Schülerinnen, die soziale Leistungen erbracht oder besonderes Engagement gezeigt haben, sollen auch eine Belohnung dafür erhalten. Aber ich denke, dass das nicht die einzige Funktion des Sozialpreises ist. Wenn ich an frühere Preisverleihungen zurückdenke und in dem Zusammenhang an die kleine Verena aus der 5. oder 6. Klasse, die da vor der Bühne in der großen Aula saß und zu dem Sozialpreisträger hochschaute, dann waren diese Schüler für mich persönlich nicht einfach nur irgendwelche älteren Mitschüler, sondern auf eine gewisse Art und Weise Vorbilder. Sie beeindruckten mich. Der andere Grund für den hohen Stellenwert des Sozialpreises ist also, dass jeder von uns etwas von den Menschen, die hier oben mit dem Preis geehrt werden, lernen kann. Alle von ihnen haben etwas gemeinsam: die Grundvoraussetzung, um überhaupt Sozialpreisträger zu werden: Sie engagieren sich für ihre Mitmenschen, ohne Erwartung auf Gegenleistung. Und ich denke, es gab wohl kaum eine Zeit in denen dieses Verhalten wichtiger war als die letzten Monate.
Und genau diese Grundvoraussetzung, dieses Verhalten, könnte genauso gut Nicoles Lebensmotto sein. Als langjähriges Mitglied der SMV, zunächst als Klassensprecherin, später als Schülersprecherin, sowie als Schulsanitäterin, Tutorin oder Streitschlichterin ist sie mittlerweile aus vielen Bereichen gar nicht mehr wegzudenken.
Ihr soziales Engagement beschränkte sich allerdings nicht nur auf den schulischen Bereich. Im Rahmen des ersten Lockdowns schrieb sie Briefe an die Bewohner eines Altenheims. Ich denke, viele von uns können bestätigen, dass man sich in der Coronahochzeit ohne viele Kontakte oftmals sehr schnell einsam gefühlt hat. Diese Problematik war bei den Senioren in den Heimen noch viel ausgeprägter, da diese ja meistens keinen Besuch empfangen konnten und sich allein gefühlt haben. Dem wollte Nicole mit den Briefen entgegenwirken. Außerdem startete sie währenddessen gemeinsam mit ihrer Oma eine eigene kleine Maskenaktion. Zu Beginn der Pandemie waren Masken ziemlich knapp. Die beiden nähten Stoffmasken und verschenkten diese dann an ältere Personen.
Zu dieser Aufreihung an sozialen Leistungen und Aktionen braucht man eigentlich nicht mehr viel hinzufügen, außer, dass es genau das bestätigt, was ich vorhin behauptet habe: Die Menschen, die hier oben den Sozialpreis überreicht bekommen sind nicht nur Schüler, die für ihr Engagement belohnt werden sollen, sondern eben auch Vorbilder, die für uns als Schulgemeinschaft eine echte Bereicherung darstellen.
Und genau das bist du, Nicole – eine Bereicherung für unsere Schulgemeinschaft. Dafür möchte ich dir im Namen dieser von ganzen Herzen danken. Zusammen mit der Spende von Frau Grillhösl, dem Elternbeirat und den Luitpoldianern hat die SMV dir ein Geschenk zusammengestellt. An dieser Stelle nochmal vielen Dank für die Unterstützung.