Freitag, der 12.
20.10.2024
Schultheater, das betroffen macht und unter die Haut geht
Die Protagonistin Samira ist Teil einer Mädchenclique. Am Valentinstag wetteifern sie um die Anzahl der Rosen, sie mobben unbeliebte Mitschülerinnen, treffen sich zum Styling am Nachmittag oder zu Partys am Abend, tauschen sich über Samiras Freund und den ersten Sex aus. Auf der Heimfahrt von einer Party verunglückt Samira bei einem nächtlichen Autounfall tödlich. In der Folge erlebt sie diesen Tag, Freitag, den 12., mehrmals aufs Neue. Schritt für Schritt versucht sie dabei, den Ablauf zu ändern. Sie reflektiert über ihr bisheriges Leben, verbessert die Beziehung zu ihrer liebenswürdigen, jüngeren Schwester oder ihrer Jugendfreundin Karin, beendet die Beziehung zum oberflächlichen Robin oder bereut das heftige Mobbing von Julia. Dabei wird ihr klar, dass der Suizid Julias mitursächlich für den Unfall war. Diesen Suizid versucht sie am Ende zu verhindern.
Die Inszenierung hat in insgesamt vier Aufführungen am 16. Und 17. Oktober mit zum Teil wechselnder Besetzung (siehe Scan des Programms) alle Schülerinnen und Schüler der 10. und 11. Klassen sowie die Eltern außerordentlich beeindruckt. Überzeugt hat insbesondere die Idee, die Hauptrolle zu teilen in eine handelnde, eine kommentierende und eine reflektierende Samira. Die lautstarken Filmszenen über die Unfallfahrt oder die heftigen Mobbingszenen tragen dazu bei, dass die Handlung betroffen macht und unter die Haut geht. Man wird daran erinnert, dass der Tod jeden von uns jederzeit überraschen kann. Wenn man sich das gelegentlich bewusst macht, erkennt man vielleicht besser, worauf es im Leben wirklich ankommt.
Hinter diesem großen Erfolg stehen wochenlange Probenarbeiten. Bedauerlich ist, dass viele Schauspielerinnen der von Doris Hasse geleiteten Theatergruppe nun aufhören wollen, um sich in der Oberstufe auf die Schule zu konzentrieren. Wir hätten sie gerne ein weiteres Mal auf der Bühne erlebt.
Die Schulgemeinschaft bedankt sich bei allen Mitwirkenden vor und hinter dem Vorhang für das beeindruckende Theatererlebnis! Ein ganz besonderer Dank gilt auch der Kreis- und Stadtsparkasse Wasserburg, die 500 Euro für die Theaterarbeit am Luitpold-Gymnasium gespendet hat!
Gerhard Widmann
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